Informationen

Titel Jürgen K. | Geschichtswerkstatt
Kategorie(n) Porträt
Kamera Cornelius Zoch
Schnitt Jürgen Hirsch
Produktion Berliner Geschichtswerkstatt
Jürgen – Späte Erkenntnis und die Spuren der Vergangenheit
Jürgen wächst in Dortmund auf, doch seine Wurzeln liegen in Schlesien. Seine Mutter wurde nach dem Krieg aus ihrer Heimat vertrieben – eine Geschichte, die er lange nicht ernst nahm. Erst nach ihrem Tod beginnt er, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Dokumente, Fotos, Zeugnisse – und schließlich eine Reise nach Militsch. Dort findet er Spuren seiner Familie, aber auch Lücken: verschwundene Gräber, verlorene Orte.
Ein Zufall führt ihn noch näher an seine Geschichte heran. Auf einer Auktion entdeckt er ein Gemälde: „Wald bei Trachenberg“. Erst später erkennt er – das ist die Landschaft, in der seine Mutter aufgewachsen ist. Ein Stück Heimat, das geblieben ist, während so vieles verschwand.
Berlin wurde seine zweite Heimat, doch seine Vergangenheit ließ ihn nie los. Seit Jahrzehnten engagiert sich der ehemalige Verwalltungsjurist in der Geschichtswerkstatt, organisiert Stadtrundgänge, kämpft für Erinnerung. Besonders lag ihm der Kampf um die Rosa-Luxemburg-Brücke am Herzen – nach 27 Jahren wurde sie endlich umbenannt. „Sich mit Geschichte zu beschäftigen, ist nicht nur ein Selbstzweck“, sagt er. „Es geht darum, die Gesellschaft zu beeinflussen – damit sie vielleicht anders wird, als sie war.“

Ein Porträt über Heimat, Verlust und den Wert des Erinnerns.