Informationen

Titel Helena B. | Zwischen den Welten
Kategorie(n) Porträt
Kamera Rene Dame
Schnitt Jürgen Hirsch
Produktion Berliner Geschichtswerkstatt
Helena – Die Suche nach Heimat in der eigenen Geschichte

Helena war zwei Jahre alt, als ihre Familie 1992 nach Deutschland übersiedelte – eine Reise voller Hoffnungen, aber auch voller Brüche. Die Familie sollte Schutzgeld zahlen, um ungestört aus der Sowjetunion ausreisen zu dürfen. Ihr Vater weigerte sich. Daraufhin wurde der Bus, in dem sie saßen, von Kriminellen beschossen. Helena lag als Kleinkind zwischen Koffern auf dem Boden – ihr erster Schutzraum, ihr erstes Trauma. Doch darüber gesprochen wurde nie.

Ihr Name war einst Aljona, doch um sich besser anzupassen, wurde er geändert – so wie vieles in ihrem Leben. Ihr Vater kämpfte darum, dazuzugehören, ihre Mutter rang mit Sprachbarrieren, aber über Gefühle wurde nie gesprochen. „Wir haben viel über Leistung gesprochen“, sagt Helena, „aber nie darüber, wie es war, auszureisen.“

Während sie sich oft fremd fühlt – in der Gesellschaft und in der Familie – gibt ihr die Vergangenheit Kraft. Ihre Großeltern, ihre Wurzeln, die Geschichten der Russlanddeutschen: Menschen, die ihre Kultur unterdrücken mussten, um zu überleben. Doch ihr Leben besteht aus Bruchstücken, die sich noch nicht zu einem Ganzen gefügt haben. Helena sucht nach dem, was in keinem Geschichtsbuch steht – nach den Emotionen, den Erinnerungen. Doch kann sie in der Vergangenheit auch ihren eigenen Platz finden?

Ein Porträt über Identität, Zugehörigkeit und die Narben der Vergangenheit.