

Ach ja, das Leben. Ich mag das Schwarz-weiße in der Fotografie. Doch leider scheinen die schwarz-weißen Weltsichten außerhalb der Kunst zuzunehmen. Auch oder gerade an den Stellen, an denen ich sie nicht erwartet habe. Alles Wissen oder gar Aufklärung scheint also nicht wirklich zu nützen, wenn Überzeugungen im Spiel sind. Auch dadurch können sich Gesellschaften überflüssig machen.
Vor genau einem Jahr sind diese Fotos in Wetzlar entstanden. Nach einer wunderbaren 4 wöchigen Reise durch Frankreich und das Baskenland. Wie die Tage doch verrinnen…!
Das Verwirrende scheint permanent zuzunehmen. Ein Held meiner Kindheit fand die passenden Worte: „Heute herrscht ein solches Durcheinander, dass man nicht mehr weiß, gegen was und wie man sich auflehnen will. Oder ob man gar lieber seine Ruhe hätte.“
So sagt Adriano Celentano. Recht hat er. Ich tendiere zeitweise zur Ruhe, zum Schreibtisch in der Fremde und schreibe dort gegen die eigene irritierende Wahrnehmung an. Eine neue Geschichte ist nun seit 2 Wochen „fertig“. Auch das gehört zum letzten Jahr: die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte. Wie ich als Ostsozialisierter 1990 in die „schöne neue Welt“ spaziert bin. All das auch, erst recht im Rückblick verwirrend und widersprüchlich. Verstehen ist anders. Am Ende steht eine Erkenntnis, die schon Mark Twain hatte: „Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt.“ Das macht es zwar auch nicht einfacher, klingt aber versöhnlicher. In diesem Sinn, schönen Tag noch.
